Erntehelfer - mit Drehgebern von Megatron
Team der Uni Leipzig nimmt an Eurobot 2010 teil
MEGATRON Elektronik AG & Co.: Am meisten Gewicht bringen die Orangen. Die sind allerdings auch am schwersten zu erreichen: eine Rampe hinauf, vom Baum pflücken und dann wieder hinunter, um die Ernte am gegenüberliegenden Ende des Spielfeldes abzuliefern. Unterwegs gibt es noch Maiskolben und Tomaten einzusammeln, und der Roboter, der den schwersten Erntekorb hat, gewinnt den Eurobot 2010 Ende Mai in der Schweiz.
Das Team der Uni Leipzig befindet sich in der heißen Phase der Vorbereitung auf die Ausscheidung. Zur Erfassung von Winkeln setzt ihr Roboter Leobot die robusten magnetischen Absolutwertgeber von Megatron ein. Das Unternehmen aus Putzbrunn unterstützt die Tüftler bereits seit mehreren Jahren mit Sensoren. Der aktuelle Leobot ist mit dem Typ MAB25 12HS 5 SER ausgestattet. Er besteht aus einem Kunststoffgehäuse mit Polymergleitlagern für die Welle. Ausgewählt wurde die Version mit einer Auflösung von 12 bit bei 360. In der High Speed-Ausführung beträgt die Updaterate 0,2 ms statt der standardmäßigen 1 ms, die Datenübertragung erfolgt über eine serielle Schnittstelle. Die Drehgeber werden eingesetzt, um den zurückgelegten Weg des Roboters zu messen. Dieser Weg ist aber essentiell für die Steuerung, da sich der Roboter autark auf dem Spielfeld bewegen soll und seine Position für die Bahnplanung genau kennen muss. Da die Antriebsräder z. B. an einem Hindernis oder auch bei großen Beschleunigungen durchdrehen können, reichen die Encoderwerte des Motors nicht aus, um den tatsächlich zurückgelegten Wert zu ermitteln. Hierzu sind im Leobot auf beiden Seiten neben dem Antriebsrad sogenannte Odometrieeinheiten angebracht. Sie bestehen aus einem Rad, das durch sein Eigengewicht auf den Boden gedrückt wird und somit durch Bewegung des Roboters schlupffrei mitläuft. Diese Räder sind auf dem MAB25 befestigt, mit denen der tatsächlich gefahrene Wert dann ermittelt wird.
Anders als im Roboterfußball gibt es beim Wettbewerb Eurobot jedes Jahr eine neue Aufgabe, für die die Teams sich ab Herbst einen Roboter maßschneidern und mit dem sie in nationalen Ausscheidungswettkämpfen an den Start gehen. 2010 heißt das Motto „Feed the World“. Gespielt wird im K.O.-Verfahren, was für die Roboter bedeutet, dass sie auf ihrem Weg zum Ablagekorb auch aufpassen müssen, dass es keine Kollision mit dem Kontrahenten gibt. Das Spiel ist zwar vielleicht nicht unbedingt die goldene Regel ausgewogener Ernährung, verspricht aber beim Eurobot spannende Unterhaltung für die Zuschauer, weil jedes Team unterschiedliche Schwerpunkte bei der Ernte setzen dürfte. Und einige werden die Rampe zu den Orangen sicher in Angriff nehmen.