Motorfeedback Erlkönig-Sensor auf sps ipc drives 2017 gesichtet
Der Messtechnikhersteller SIKO GmbH aus Buchenbach ging auf der sps ipc drives 2017 ungewöhnliche Wege und präsentierte auf dem Messestand in Halle 4A, Stand 300, einen als Erlkönig getarnten, sich noch in der Entwicklung befindenden Sensor für Motorfeedback Applikationen. Der Mut, schon vorab zu zeigen, was in den nächsten Monaten als Produktneuheit angedacht ist, zahlte sich aus. Der mit Tarnfolie versehende Sensor, der den Namen MSAC506 tragen soll, sprach sich schnell herum und viele Neugierige wollten wissen, was es denn damit auf sich habe. Paradox und clever zugleich - ein Produkt wird mit Folie getarnt, damit es aus der Masse der vielen Sensoren auf der sps ipc drives hervorsticht.
Entwicklungsziel Motorfeedback für Torquemotoren
Absolute Geschwindigkeits- und Positionserfassung für Industrieroboter, Fräsköpfe, Antriebseinheiten für Aufzüge oder Rund- und Drehschwenktische. Überall dort erfreuen sich Torquemotoren, für die der Sensor entwickelt wird, immer größerer Beliebtheit. Sie punkten durch deutlich höhere Beschleunigungs- und Geschwindigkeitswerte im Vergleich zu konventionellen Motor-Getriebekombinationen. Allerdings stellen Torquemotoren auch erhöhte Ansprüche an die Sensorik zur Geschwindigkeits- und Positionsüberwachung. Echt-absolut, dynamisch, robust, verschleißfrei und anpassbar – dies sind die Merkmale die die Sensorik erfüllen muss, wenn er im Laufe des Jahres 2018 dann in Serie gehen soll.
Echt-absolut und dynamisch
So viel steht schon fest - der neue MSAC506 Sensor von SIKO arbeitet mit einer SSI-Schnittstelle zur Positionserfassung des Motors und einer zusätzlichen analogen 1Vss-Schnittstelle zur Regelung. Beide Schnittstellen sind standardmäßig im Sensor integriert und arbeiten parallel. Mit dieser Kombination ist zu jeder Zeit eine absolute Weginformation gegeben sowie eine exakte Kommutierung auch in dynamischem Betrieb möglich. Insbesondere kann der Antrieb mit Hilfe der absoluten SSI-Daten aus jeder Position problemlos starten. Im Gegensatz dazu würde ein System, das „nur“ inkrementelle Sensoren verwendet, eher ruckartig starten oder durch sprunghaftes Anfahren bzw. „stolpern“ auffallen. Entwicklungsziel: Bei einer maximalen Drehzahl von 6.000 U/min soll der Sensor Daten bis zu einer Umfangsgeschwindigkeit von 32 m/s erfassen.
Robust und verschleißfrei
Sensor und ein dazugehöriger Ring (MRAC506) sollen sich problemlos in einem Arbeitstemperaturbereich von -20…+85°C einsetzen lassen, so dass die Messlösung auch für den Außeneinsatz geeignet sein wird.
Wie alle Magnetsensoren aus dem Hause SIKO wird auch die Kombination aus Magnetsensor MSA506C sowie Magnetring MRAC506 unempfindlich gegen Staub, Späne, Öle, Fette und Feuchtigkeit sein.
Anpassbar an kleine Durchmesser
Der neue Magnetsensor MSAC506 soll auch kleine Radien bis ca. 50mm echt-absolut abtasten. Möglich werden soll dies durch eine gekrümmte Gehäuseunterseite, die sich an den Maßstab MRAC506 anpasst. Diese Lösung wird dem Kunden zudem den Vorteil bieten, dass ein Leseabstand von bis zu 1,0 mm realisierbar ist.
Entwicklungsprofil Erlkönig MSAC506 & MRAC506:
- Magnetischer Absolutgeber Singleturn
- Schnittstelle SSI (andere auf Anfrage)
- Auflösung 12-16 Bit
- Zusätzliche Analogsignale Sinus/Cosinus (1 Vss)
- Leseabstand bis zu 1,0 mm
- Diagnose-LED
- Außendurchmesser Maßstab MRAC506 ~ 100mm
- Hohlwellendurchmesser 50H7
- Drehzahl bis zu 6.000 U/min
- Arbeitstemperatur -20…85°C