Patentierte DMS-Bohrlochrosette zur genauen Bestimmung von Eigenspannungen

HBM bringt jetzt die neue DMS-Bohrlochrosette RY61M auf den Markt, deren patentierter Aufbau die Genauigkeit bei der Eigenspannungsmessung deutlich erhöht.

Die am häufigsten verwendete Methode, um Eigenspannungen in Bauteilen zu bestimmen, ist die so genannte Bohrlochmethode. Bei der Bohrlochmethode wird die Verformung, auch Relaxationsdehnung genannt, rund um ein Bohrloch durch Dehnungsmessstreifen (DMS) während des Einbringens eines Bohrlochs bestimmt.

Für diese Bohrlochmethode bringt HBM jetzt die neue DMS-Bohrlochrosette RY61M auf den Markt, deren patentierter Aufbau die Genauigkeit bei der Eigenspannungsmessung deutlich erhöht.

Bei der Bohrlochmethode werden üblicherweise Bohrlochrosetten mit drei DMS-Messgittern verwendet. Eine mögliche Fehlerquelle bei dieser Methode ist die Exzentrizität der Bohrung. Um die Genauigkeit dieses Verfahrens weiter zu verbessern, werden bei der neuen DMS-Bohrlochrosette RY61M sechs statt der üblichen drei Messgitter verwendet.

Die Messgitter der Bohrlochrosette sind rund um das Bohrloch angeordnet, wobei jeweils zwei gegenüberliegende DMS so miteinander verschaltet sind, dass ihre Signale gemittelt werden.

Der Anschlussaufwand bei der neuen Bohrlochrosette ist gegenüber der alten Lösung nicht höher, da die Verschaltung der Messgitter bereits auf der Trägerfolie bzw. einer kleinen Leiterplatte realisiert wurde. Der Messfehler, der durch eine Exzentrizität des Bohrlochs entsteht, wird aber um einen Faktor fünf reduziert.

Eigenspannungen sind mechanische Spannungen, die in einem Werkstoff vorhanden sind, ohne dass äußere Kräfte oder Momente auf das Bauteil einwirken. Sie können in metallischen Werkstücken beispielsweise während der Fertigung durch ungleichmäßige Abkühlung beim Gießen oder durch Walzen entstehen.

Eigenspannungen belasten das Bauteil so wie Lastspannungen und können seine Belastbarkeit durch von außen wirkende Kräfte herabsetzen. Fragen der Betriebssicherheit von Bauteilen sind nur dann ausreichend zu beantworten, wenn die Eigenspannungen im Bauteil bekannt sind.