Renishaw fährt Produktion von Komponenten für Beatmungsgeräte hoch
Renishaw: Im Rahmen der derzeitigen landesweiten Bemühungen, das britische Gesundheitssystem (NHS) im Kampf gegen Covid-19 zu unterstützten, hat Renishaw, ein global operierendes Technologieunternehmen mit Hauptsitz nördlich von Bristol, England, begonnen, kritische Komponenten für Beatmungsgeräte in großen Mengen zu produzieren. Das Unternehmen hat einen Großteil seiner Produktionsflächen in Gloucestershire und in Südwales für die Herstellung von Präzisionskomponenten für zweierlei Beatmungsgeräte, die vom VentilatorChallengeUK Konsortium, einem Zusammenschluss britischer Unternehmen zur Herstellung von Beatmungsgeräten, gefertigt werden, zur Verfügung gestellt, wobei die Fertigung an diesen Standorten nun sieben Tage die Woche läuft. Vorausgegangen ist ein enormer Aufwand der Projekt-, Produktionstechnik- und Fertigungsteams während der letzten zwei Wochen.
Wie viele Unternehmen in Großbritannien hat auch Renishaw auf die Aufforderung der britischen Regierung, die Herstellung von Beatmungsgeräten zur Behandlung von Coronavirus-Patienten, die unter Atemwegskomplikationen leiden, drastisch zu erhöhen, reagiert. In nur wenigen Wochen werden Zehntausende dieser komplexen Geräte gebraucht.
Marc Saunders, Leiter Group Strategic Development, der Renishaws Einsatz leitet, erklärt: „Als die Regierung den Aufruf startete haben wir sofort reagiert und auch gleich erkannt, um was für eine gewaltige Herausforderung es sich hier handelt. Beatmungsgeräte sind hochentwickelte medizinische Geräte und wir wollten unsere Fähigkeiten einbringen, um die Produktion der Designs mit bestehenden Technologien zu erhöhen. Wir haben schnell festgestellt, dass viele andere Industrieunternehmen ebenso dachten und dass wir unsere Kapazitäten und Fähigkeiten vereinen mussten, um dieses gewaltige Unterfangen zu stemmen.“
Innerhalb weniger Tage schloss sich Renishaw mit führenden Unternehmen der Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie, Medizintechnik und aus dem Bereich Motorsport zusammen, um das VentilatorChallengeUK Konsortium, das von Dick Elsy, CEO bei High Value Manufacturing Catapult geführt wird, ins Leben zu rufen. Dieses vielfältige Team arbeitet nonstop daran, die Produktion von zwei bewährten Beatmungsgeräten, ausgewählt vom NHS und in Großbritannien von Penlon und von Smiths Medical hergestellt, zu erhöhen.
Dick Elsy erklärt: „Penlon und Smiths haben normalerweise eine gemeinsame Kapazität von 50 bis 60 Beatmungsgeräten pro Woche. Dank der Größe und Ressourcen des Konsortiums haben wir uns als Ziel gesetzt, mindestens 1.500 Einheiten pro Woche der Penlon und Smiths Modelle innerhalb weniger Wochen zu produzieren. Beatmungsgeräte sind aufwendige und höchst komplexe Teile medizinischer Geräte und es ist sehr wichtig, dass wir die beiden Erfordernisse, schnelle Lieferung und absolute Einhaltung der regulatorischen Vorgaben, zur Sicherstellung der Patientensicherheit, unter einen Hut bringen.“
In diesem Zusammenhang bilden Renishaws Fertigungsaktivitäten Teile eines komplexen Netzwerks an Zulieferern, die vom Konsortium koordiniert werden, wobei, wie Renishaw, viele zum ersten Mal mit der Herstellung von Komponenten für Beatmungsgeräte konfrontiert werden. Die Massenproduktion von Beatmungsgeräten, die jeweils aus Hunderten verschiedener Komponenten bestehen, benötigt Millionen von Teilen, die alle verbaut werden müssen - ein enormer logistischer Aufwand.
„Um uns auf diese wichtige Arbeit, sowohl für das Beatmungsgeräteprojekt als auch für unsere weltweiten Kunden in kritischen Lieferketten, vorzubereiten, haben wir unsere Produktionsanlagen in Großbritannien letzte Woche vorübergehend geschlossen, um zusätzliche Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter einzuführen“, so Gareth Hankins, Director of Group Manufacturing Services bei Renishaw.
„Wir haben unsere Fertigungshallen so umorganisiert, dass wir mehr Abstand haben und Unterteilungen in Zonen eingeführt, um die Bewegung innerhalb der Standorte einzuschränken“, erklärt er. Hygieneregelungen wurden ebenfalls verbessert, um das potenzielle Risiko einer Ausbreitung der Infektionen zu minimieren. Unsere Mitarbeiter haben ganz beispielhaft auf diese herausfordernde Situation reagiert und es ist wunderbar, dass die Fertigung wieder läuft und wir unseren Teil zur nationalen Beatmungsgeräte-Challenge beitragen können.“
Marc Saunders meint: „Es waren wirklich außergewöhnliche Wochen, in denen sich so viele Unternehmen aus verschiedenen Bereichen auf ein einziges Ziel ausgerichtet haben und so effektiv und schnell an einem Strang ziehen. Das VentilatorChallengeUK Konsortium arbeitet mit einer unglaublichen Entschlossenheit und Energie, um die Fertigung der dringend benötigten Beatmungsgeräte zu steigern und den Virus, der Menschen auf der ganzen Welt betrifft, zu bekämpfen.“
Die zentrale Botschaft des Konsortiums lautet: „Jedes hergestellte Beatmungsgerät rettet Leben und Renishaw ist stolz darauf, Teil dieses wichtigen Unterfangens zu sein“, so Saunders.
Über Renishaw
Das in Großbritannien ansässige Unternehmen Renishaw gehört weltweit zu den führenden Engineering- und Technologieunternehmen und liefert Produkte für vielfältigste Anwendungen, von der Düsentriebwerks- und Windturbinenherstellung über die Zahnmedizin bis hin zur Gehirnchirurgie. Es beschäftigt über 4.500 Mitarbeiter in den 36 Ländern, in denen es hundertprozentige Tochtergesellschaften besitzt.
Für das Jahr bis Juni 2019 konnte Renishaw einen Umsatz von £574 Millionen verzeichnen, 94% davon durch Exporte. Die größten Märkte des Unternehmens sind die USA, China, Japan und Deutschland.
Renishaw engagiert sich seit jeher stark in der Forschung und Entwicklung mit einer jährlichen Investition von 13 bis 18 % des Umsatzes in die Bereiche F&E und Engineering. Der Großteil dieser F&E und der Produktfertigung findet in Großbritannien statt.
Der Erfolg des Unternehmens wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter achtzehn Queen's Awards für seine Leistungen in Technologie, Export und Innovation.